Anlässlich des 500. Todestages des großen Renaissancekünstlers Raffael zeigt die Gemäldegalerie Alte Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) ab dem 6. Juni 202 eine umfangreiche Präsentation zu den sog. Dresdner Bildteppichen des namhaften Ausnahmekünstlers der italienischen Hochrenaissance.
Ab 1515 schuf Raffael (Raffaello Santi) im Auftrag von Papst Leo X. zehn großformatige Kartons, nach denen in Brüssel Tapisserien für die Sixtinische Kapelle gewebt wurden. Erstmals wurden diese Bildteppiche, die sich heute in den Vatikanischen Museen befinden, zu Weihnachten 1519 aufgehängt.
Raffaels Kartons, heute Teil der Sammlung des Victoria and Albert Museum in London, wurden 1623 vom späteren König Karl I. von England in Genua erworben. Er ließ sie in der englischen Tapisserie-Manufaktur in Mortlake als Vorlage für weitere Serien verwenden. Dort entstand auch die Folge der sechs Wandtextilien, die 1728 in die Sammlung von Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen (August der Starke) gelangte. Von ihnen sind drei dem Heiligen Petrus gewidmet, die anderen drei dem Heiligen Paulus.
Die fünf präsentierten Dresdner Wandteppiche werden durch zwei Leihgaben aus der Pariser Einrichtung Mobilier national ergänzt, die deutliche Ähnlichkeiten in der Bordürengestaltung zu den Dresdner Textilien aufweisen. Ergänzt wird die Präsentation der Tapisserien mit über 50 Gemälden, Skulpturen, Druckgrafiken und Zeichnungen, darunter Werke von Raffael, Nicolas Poussin, Peter Paul Rubens, Rembrandt, Anthony van Dyck, Marcantonio Raimondi und Diana Scultori. Durch antike Skulpturen wird in der Ausstellung zudem verdeutlicht, welchen Einfluss die Kunstmetropole Rom auf Raffaels Formverständnis hatte.
Vom 14. November 2020 bis 7. März 2021 wird die Ausstellung in leicht veränderter Form unter dem Titel „Raphael – The Power of Renaissance Images: The Dresden Tapestries and their Impact“ im Columbus Museum of Art in Columbus, Ohio gezeigt.
Aktuelle Informationen zu Öffnungszeiten, Programm und Besuchsmodalitäten finden Sie jederzeit auf dem Webportal der SKD www.skd.museum.
Quelle: skd Dresden